Als ich das erste Mal von dem Konzept des „Museumstags“ las, fühlte ich mich tief berührt – und gleichzeitig herausgefordert. Die Vorstellung, dass jeder Tag meines Lebens eines Tages in einem Museum ausgestellt sein könnte, ließ mich innehalten und über meine täglichen Entscheidungen nachdenken. Wie verbringe ich meine Zeit? Was sind die Momente, die wirklich zählen? Diese Fragen tauchten plötzlich mit einer Dringlichkeit auf, die ich zuvor nicht gekannt hatte.
Ich erinnerte mich an einen ein scheinbar gewöhnlicher Tag, an dem ich mir bewusst Zeit für mich genommen hatte. Ich entschied mich, an diesem Tag nicht von einer Aufgabe zur nächsten zu hetzen, sondern ganz im Moment zu leben. Ich genoss ein ausgiebiges Frühstück, ging spazieren und verbrachte den Nachmittag mit einem guten Buch. Dieser Tag fühlte sich leicht und erfüllt an – ein Tag, den ich gerne in meinem „Lebensmuseum“ ausstellen würde.
Doch es gab auch andere Tage, die mir weniger gefallen würden, wenn sie in einem Museum ausgestellt wären. Ich erinnere mich besonders an die Zeit, als ich in noch im Büro arbeitete, in dem ich nicht glücklich war. Die tägliche Routine, die sich mehr und mehr wie eine Belastung anfühlte, und die Tatsache, dass ich mich nicht wirklich erfüllt fühlte, prägten diese Zeit. Jeden Tag ins Büro zu gehen, ohne das Gefühl zu haben, dass ich meine Talente und Leidenschaften wirklich leben konnte, ließ mich oft ohne Energie leben. Ich fühle mich so ausgelaugt.
Mir wurde bewusst, dass ich diese Tage nicht in meinem Museum sehen möchte. Diese Erkenntnis führte zu einer der wichtigsten Entscheidungen meines Lebens: den Weg in die Beratung einzuschlagen. Ich begann eine Ausbildung in Hypnose und später auch zur psychosozialen Beraterin. Diese Schritte eröffneten mir nicht nur neue berufliche Möglichkeiten, sondern gaben mir auch das Gefühl, endlich meiner Berufung zu folgen und das Leben zu gestalten, das ich wirklich leben möchte.
Diese Reflexion hat mich dazu gebracht, mein Leben bewusster und achtsamer zu gestalten. Ich begann, die kleinen Dinge mehr zu schätzen und darauf zu achten, dass die Zeit, die ich mit meinen Lieben verbringe, Qualität hat. Der „Museumstag“ wurde für mich zu einem Leitfaden, der mir half, das Leben bewusster zu gestalten und die Tage zu füllen, die ich gerne in meinem Museum sehen würde.
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