Oft kommt dieses Verhalten aus der Kindheit. Wenn wir als Kinder sehr viel kritisiert wurden, dann neigen wir dazu, uns als Erwachsener auch sehr stark zu kritisieren. Unsere Eltern sind Vorbilder für uns als Kind, wir vertrauen auf ihr Urteil. Unser Selbstwert wird durch ihre Bestätigung geprägt.
Stell dir vor, deine Eltern kritisieren dich für alles, was du machst: Z. B. sitz gerade, was hast du heute schon wieder angezogen, so geht man nicht in die Schule, du gehst wie eine Schnecke …
Mit der Zeit führt diese ständige Kritik dazu, dass du selbst von dir glaubst, du bist nicht in Ordnung so, wie du bist. Erst wenn ich alles richtig mache, werde ich von meinen Eltern geliebt.
Das spürt sich natürlich nicht gut an, deswegen entwickeln wir Schutzmechanismen und Strategien, um dem zu entkommen. Eine Strategie kann sein, du kritisierst dich selbst, bevor es deine Eltern tun. Das führt zu starken Minderwertigkeitsgefühlen, die viele Menschen auch als Erwachsener noch begleiten.
Es müssen auch nicht immer die Eltern sein, es können genauso Geschwister, Lehrer, Trainer dazu beitragen, dass wir als Erwachsene sehr hart zu uns sind.
Es trägt auch das Konkurrenzdenken unserer Gesellschaft dazu bei. Z. B. du möchtest etwas Bestimmtes studieren. Es gibt jedoch nur 50 Studienplätze, aber 500 Bewerber. Du bekommst diesen Studienplatz nicht, so hast du wieder das Gefühl nicht gut genug zu sein.
Das Vergleichen mit anderen Menschen beeinflusst unseren Selbstwert und kann dazu führen, dass wir nicht glücklich werden.
Die Nachteile der Selbstkritik sind deutlich höher als die Vorteile.
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